POL-AA: Crailsheim/Schwäbisch Hall/Aalen/Waiblingen: Polizei ermittelte wegen vermeintlicher Entführung einer Dreizehnjährigen kurzfristig im gesamten Präsidiumsbereich

03.09.2014 | 12:45 Uhr

Aalen (ots) – Einige Crailsheimer Bürger wähnten sich am Dienstagnachmittag in einem Krimi. Und was sie beobachteten sah so echt nach einer Entführung aus, dass das Präsidium Aalen in allen drei Landkreisen die Kriminalpolizei mit den für einen solchen Fall vorgesehenen Ermittlungen und Fahndungsmaßnahmen beauftragte. Und auch wenn sich die Geschehnisse knapp zwei Stunden später als keine Straftat herausstellten, gilt das Lob der Polizei in erster Linie der Bevölkerung und hier speziell einem Busfahrer, der die Polizei alarmierte, weil ihm seine Beobachtungen zu Recht verdächtig vorkamen. An der Bushaltstelle vor dem Lise-Meitner-Gymnasium war gerade eine Gruppe Jugendlicher in seinen Bus gestiegen, als vor dem Bus ein Pkw anhielt, eine Frau ausstieg und ein Mädchen aus der Gruppe mitnehmen wollte. Noch während die zwei sich offensichtlich uneins waren, ob das Mädchen nun mitgeht oder nicht, stürmten zwei Männer in den Bus, packten das Mädchen und zerrten es trotz erkennbar deutlicher Gegenwehr in einen bereitstehenden Pkw. Dabei rief das Mädchen laut um Hilfe. Der Pkw mit dem Mädchen fuhr weg, die Frau aus dem Bus hinterher. Um 14.40 Uhr wurden die Beobachtungen des Busfahrers der Polizei mitgeteilt. Da der Busfahrer das Kennzeichen des Pkws der Frau abgelesen hatte, war eine der ersten Maßnahmen, die Halteradresse zu überprüfen. Die Aalener Kriminalpolizei konnte den Halter dort nicht antreffen. Da aufgrund der Beobachtungen eine Entführung durchaus wahrscheinlich war, wurde am Sitz der Kriminalpolizeidirektion in Waiblingen die Einsatzleitung zur Koordinierung der folgenden akuten polizeilichen Maßnahmen eingerichtet. Die Kriminalpolizeien in Schwäbisch Hall und Aalen wurden mit den Ermittlungen beauftragt, ein Polizeihubschrauber wurde in den Bereich des vermeintlichen Tatortes entsandt. Durch diese aus dem Haupthaus koordinierten Ermittlungen konnte schnell Entwarnung gegeben werden. Bei den Männern, die bei der vermeintlichen Entführung beobachtet wurden, handelte es sich um die Onkel des Mädchens. Die 13-jährige Crailsheimerin war schon öfter von zu Hause ausgerissen und fehlte am Dienstag bereits wieder einige Tage lang. Eine Verwandte der Mutter sah dann die Ausreißerin zufällig an der Bushaltestelle und alarmierte die Mutter und die beiden Onkel, die getrennt voneinander an der fraglichen Stelle aufliefen. Die Mitnahme des Mädchens erfolgte berechtigt, war aber in der Art und Weise so ausgeführt, dass der Verdacht einer Entführung mehr als naheliegend war. Wenn wie hier eine frühe Alarmierung der Polizei erfolgt, steigt im Ernstfall auch die Erfolgswahrscheinlichkeit der polizeilichen Ermittlungen. Anhand guter Zeugenbeobachtungen kann die Polizei sehr schnell den „großen Apparat“ anwerfen, eine große Zahl von Ermittlern für die spezielle Aufgabe freimachen und sehr zeitnah den benötigten, aber personalintensiven Koordinierungsaufwand betreiben. Ohne Reibungsverluste kann so über große Entfernungen hinweg zusammen gearbeitet werden, wie hier zwischen Crailsheim, Schwäbisch Hall, Aalen und Waiblingen.

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Quelle: news aktuell / dpa