Liebe macht manchmal doch blind – Betrügerisches Duo ermittelt
WEIDEN. Seit mehr als einen Jahr ermittelte die Kriminalpolizeiinspektion Weiden i.d.OPf. zu zwei Betrugsfällen, die als sog. Romance-Skamming oder Love-Scamming bekannt sind. Jetzt konnten zwei dringend Tatverdächtige in Neu-Ulm festgenommen werden.
Beim so genannten Romance-Scamming suchen die Täter/innen über das Internet gleichermaßen Kontakt zu Frauen und Männern und täuschen ihnen eine Liebesbeziehung vor. Eigentliches Ziel dabei ist es sich zunächst deren Vertrauen zu erschleichen um sie dann zu Geldzahlungen zu bewegen.
Ein 30-jähriger Mann aus dem Landkreis Tirschenreuth fiel so Betrügern vor zwei Jahren zum Opfer und überwies gestaffelt annähernd 100.000 Euro nach Serbien ehe er Anzeige erstattete. Ähnlich erging es einem 40-jährigen Mann aus dem Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab. Bei ihm war der Betrag glücklicherweise um ein Vielfaches geringer ehe ihm berechtigte Zweifel kamen.
Am 27.08.2014 nahmen Beamte der KPI Weiden nach akribischen und hartnäckigen Ermittlungen bei einer groß angelegten Durchsuchungsaktion eine 26-jährige Frau aus Serbien und einen 35-jährigen deutschen Staatsangehörigen, in dessen Wohnung in Neu-Ulm fest. Dabei stellten sie umfangreiches Beweismaterial sowie Computer und Mobiltelefone sicher.
Die 26-jährige Serbin gestand ein den 40-Jährigen aus dem Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab über eine Internetplattform kennengelernt zu haben. Unter den verschiedensten Vorwänden bewog sie ihn wiederholt Gelder nach Serbien zu transferieren. Nur darum ging es ihr.
Parallelen gibt es auch zu dem weitaus gravierenderen Fall, in dem über einen Zeitraum von einem Jahr immer wieder Geld nach Serbien per Bargeldüberweisungen ging und der 30-Jährige damit annähernd 100.000 Euro „in den Sand setzte“.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Weiden erließ die Richterin am Amtsgericht Regensburg Haftbefehl wegen Flucht – und Verdunkelungsgefahr gegen die 26-Jährige. Gegen sie und ihren 35-jährigen Mittäter laufen die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Betruges.
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Veröffentlicht am: 29.08.2014, 15:00 Uhr;