POL-OS: Ermittlungserfolg – Russische Schockanrufer festgenommen

27.08.2014 | 14:47 Uhr

Osnabrück (ots) – Am vergangenen Montag nahm die Polizei zwei Männer fest, die durch sogennante russische Schockanrufe in Osnabrück Geld erbeuten wollten. Die Männer hatten zunächst am Vormittag bei einem 82jährigen in der Weidnerstraße in Osnabrück angerufen und in russischer Sprache mitgeteilt, dass dessen Tochter dringend Geld benötigen würde, da sie in einen Unfall verwickelt sei. Der Rentner sagte dem Anrufer, er könnte ihm 1.000 Euro geben, woraufhin dieser das Geld abholen wollte, jedoch nicht erschien. Gegen Mittag fand ein erneuter Anruf bei einer 63Jährigen in der Straße Zum Schäferhof statt. Der Anrufer teilte ihr mit, dass die Tochter der Frau bei einem Treppensturz ein kleines Mädchen verletzt habe und hohe Behandlungskosten anstehen würden. Man einigte sich auf die Zahlung von 4.000 Euro, die der Anrufer abholen wollte. Als kurz darauf zwei Männer bei der Angerufenen erschienen, konnten sie von der Polizei nach verlassen des Hauses festgenommen werden. Zuvor brachten intensive Ermittlungen die Beamten auf die Spur der Täter.

Mehrfach wurde durch die Polizei in der Vergangenheit auf diese Betrugsform aufmerksam gemacht. Ziel der Betrüger ist es, an Geld zu gelangen und dies versuchen sie über gezielte Anrufe bei älteren Mitbürgern. Die Telefonnummern suchen die Täter im Internet oder Telefonbuch. Der Polizei sind bislang zwei Methoden bekannt, bei denen russisch sprechende Bürger angerufen werden. Entweder geben die Täter an, der Sohn oder die Tochter des Angerufenen, habe bei einem Verkehrsunfall ein kleines Mädchen bzw. eine Frau angefahren. In der anderen Variante wird dem Angerufenen mitgeteilt, dass der Sohn oder die Tochter auf einer Treppe mit einem kleinen Mädchen bzw. einer Frau zusammengestoßen und anschließend schwer gestürzt sei. Bei beiden Methoden wird angegeben, dass hohe Behandlungskosten anstehen würden und diese nun von den Betroffenen beglichen werden müssen, entweder mit Bargeld, Schmuck oder sonstigen Wertgegenständen. Dann wird telefonisch eine Zeit vereinbart, bei der das Geld abholt wird und unmittelbar nach dem Telefonat klingelt es an der Tür und der angebliche Abholer ist da.

Trotz des Ermittlungserfolges weist die Polizei nochmals ausdrücklich daraufhin hin, dass Betroffene misstrauisch gegenüber Anrufern sein sollten, die sich als Bekannte oder Verwandte ausgeben aber eigentlich unbekannt sind. Weiterhin sollten telefonisch keine Geldgeschäfte vereinbart werden oder Angaben über das eigene Vermögen gemacht werden. Geld und Wertgegenstände sollten niemals an Fremde oder unbekannte Verwandte herausgeben werden. Betroffene sollten sich Rat bei der Familie oder Vertrauenspersonen holen und im Zweifelsfall umgehend die Polizei unter 110 über den Sachverhalt informieren, auch wenn sie schon Opfer geworden sind.

Rückfragen bitte an:  Polizeiinspektion Osnabrück Nadine Kluge Telefon: 0541/327-2071 E-Mail: pressestelle@pi-os.polizei.niedersachsen.de http://www.pi-os.polizei-nds.de 

Quelle: news aktuell / dpa