20.08.2014 | 16:12 Uhr
Ludwigsburg (ots) – Das Polizeipräsidium Ludwigsburg hat auf die stark gestiegene Zahl der Wohnungseinbrüche in den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg reagiert und eine gemeinsame Ermittlungsgruppe aus Schutz- und Kriminalpolizei eingerichtet. Die zunächst zwölfköpfige Gruppe mit Standorten in Böblingen und Ludwigsburg ist der Kriminalpolizei angegliedert und hat am Montag ihre Arbeit aufgenommen. „Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung bei den Einbruchszahlen und den damit verbundenen Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in unseren Landkreisen müssen wir unsere Bemühungen zur Eindämmung dieses Kriminalitätsphänomens spürbar verstärken“, erklärt Polizeipräsident Frank Rebholz. „Wir müssen schneller in der Lage sein, Arbeitsweisen und Bewegungen sowohl der örtlichen Täter als auch der überregional agierenden, reisenden Tätergruppierungen zu erkennen.“
Die Einrichtung der Spezialistengruppe, die vor allem mit der Bearbeitung ermittlungsintensiver Fälle betraut wird, sieht Rebholz dabei als einen wesentlichen Baustein innerhalb eines ganzen Maßnahmenpakets. Parallel dazu konzentrieren die Polizeireviere die Ermittlungsarbeit zum Wohnungseinbruch auf besonders geschulte Sachbearbeiter, die sich ständig mit der kreisübergreifenden Ermittlungsgruppe austauschen. „Sowohl die Ermittlungsgruppe als auch die Sachbearbeiter bei den Polizeirevieren profitieren dabei von der im Zuge der Umsetzung der Polizeireform eingerichteten Zentralen Kriminaltechnik, deren Mitarbeiter eine qualifizierte Spurensicherung am Tatort gewährleisten“, so Rebholz weiter. Einen sehr hohen Stellenwert räumt der Polizeichef aber auch der präventiven Arbeit ein. Eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen zum Thema Einbruchsschutz gehört dabei ebenso dazu wie die sicherheitstechnische Beratung von Wohnungsinhabern, Bauherren und Unternehmen. Effektiver Einbruchsschutz muss nicht teuer sein, kann Straftätern das Leben aber deutlich schwerer machen. Einbrecher haben es meist eilig und brechen ihr Vorhaben ab, wenn Sie zu viel Zeit zur Überwindung von Sicherungseinrichtungen aufwenden müssen. So blieben im ersten Halbjahr 2014 von den im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg registrierten 447 (Vorjahreszeitraum: 307) Wohnungseinbrüchen über 200 (139) im Versuchsstadium stecken.
Die Feststellung, dass Einbrecher bevorzugt in der dunklen Jahreszeit aktiv sind, hat nach den polizeilichen Erfahrungen der letzten Monate an Aussagekraft verloren. Zu den Einbruchsobjekten zählen vermehrt Wohnungen und Häuser, deren Bewohner augenscheinlich im Urlaub und daher über einen längeren Zeitraum nicht zu Hause sind. „Wir gehen davon aus, dass diese Objekte vor einem Einbruch ausbaldowert werden“, erklärt Rebholz und genau hier können neben der mechanischen Sicherung von Fenstern und Türen wenig aufwändige aber sehr sinnvolle Präventionsmaßnahmen greifen:
- Veranlassen Sie über Verwandte, Freunde oder Nachbarn o die regelmäßige Leerung Ihres Briefkastens und o die regelmäßige Bewegung der Rollläden um nicht von vornherein auf Ihre Urlaubsabwesenheit hinzuweisen.
- Eine gute Nachbarschaft zahlt sich aus. Sagen Sie Ihren Nachbarn Bescheid, wenn Sie ihr Haus oder Ihre Wohnung für einen längeren Zeitraum verlassen. - Achten Sie als Nachbar auf verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge in Ihrem Wohnbereich und wenden Sie sich bei verdächtigen Wahrnehmungen umgehend an die Polizei.
Tipps und Hinweise rund um das Thema Wohnungseinbruch finden Sie im Internet unter
www.k-einbruch.de und www.polizei-beratung.de
Darüber hinaus steht das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Tel. 07141/18-2400, mit seinen Beratern interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.
Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Ludwigsburg Telefon: 07141 18-9 E-Mail: ludwigsburg.pp@polizei.bwl.de http://www.polizei-bw.de/