12.08.2014 | 13:44 Uhr
Hildesheim (ots) – (agu.) Mit einer neuen Trickdiebstahlmasche hatte ein unbekannter Mann am Montagvormittag, 11.08.2014, zwischen 10.30 Uhr und 11.00 Uhr versucht, eine 97-jährige Rentnerin zu überlisten. Der Trickdieb klingelte zunächst an der Wohnungstür der alten Dame in der Nordstädter „Peiner Straße“. Er gab vor, ein Verwandter der betagten Frau zu sein und ließ sie, analog zum geläufigen „Enkeltrick“-Betrug, raten. Nachdem die 97-Jährige spontan einen Namen fragend genannt hatte, bestätigte ihn der Unbekannte und trat zur eigentlichen, neuen Tathandlung über: er zog nun einen Briefumschlag aus der Brusttasche, in welchem sich angeblich eine Geldsumme befinden sollte. Das Geld, so der Unbekannte mit der Bitte, sollte an einem „sicheren Platz“ in der Wohnung hinterlegt werden. Der Umschlag war mit einer einzelnen, sichtbaren Euro-Banknote drapiert; eine Absicht, um beim Opfer möglichst keinen anderen Verdacht aufkeimen zu lassen und außerdem psychologisch einen „Geldzuwachs“ – anstatt eines drohenden Verlustes durch Diebstahl – zu suggerieren.
Nachdem der Unbekannte schließlich die Wohnung betreten, mehrere Räume aufgesucht und in diverse Schränke geguckt hatte, schöpfte die 97-jährige Rentnerin Verdacht und forderte den unbekannten Mann energisch auf, die Wohnung zu verlassen. Der Mann kam der Aufforderung spontan, nachdem er bis dahin nichts gefunden hatte, nach.
Beschreibung: Männlich, 20 – 30 Jahre alt, 165cm groß, kräftige Statur; kurzes, braunes Haar, mitteleuropäisches Aussehen, aktzentfreie Sprache; Bekleidung: Graue Jacke und graue Hose.
In einer Wohnung in der Hildesheim-Neustädter Sprengerstraße war es am gestrigen Montag ebenfalls beinahe zu einem vollendeten Trickdiebstahl gekommen.
Kurz nachdem eine 90-jährige Frau ihre Wohnung im Mehrfamilienhaus betreten hatte, klingelte das Telefon. Ein Unbekannter gab vor, von der Polizei zu sein („Hier ist die Polizei!“) und im gesamten Haus nach Spuren suchen zu müssen. Als Grund nannte er einen erfolgten Einbruch in das benachbarte Haus. Dabei sollten Haus- und Wohnungsschlüssel desjenigen Hauses gestohlen worden sein, in dem die Rentnerin wohnt. Der falsche Polizist gab vor, dass der Täter auch in der Wohnung der 90-Jährigen gewesen sein musste und kündigte das Erscheinen eines Polizeikollegen zur Spurensuche an.
Wenige Minuten später klingelte es tatsächlich an der Wohnungstür der älteren Frau. Ein unbekannter Mann stand dabei absichtlich derart dicht vor dem Spion, dass die Rentnerin ihn nicht erkennen konnte. Parallel hierzu rief der falsche Polizist abermals an. Er forderte die 90-jährige Frau auf, den Mann vor der Wohnungstür hereinzulassen, sonst würde ihr wegen „Behinderung polizeilicher Ermittlungen“ eine saftige Rechnung präsentiert. Der Psychoterror wurde noch gesteigert, da der Unbekannte vor der Tür während des Telefonats ununterbrochen klopfte und klingelte. Aber die ältere Dame ließ sich zum Glück nicht beirren. Erst nach einiger Zeit verließ der Tricktäter das Haus wieder; kurz danach klingelte erneut das Telefon, was die Rentnerin nun jedoch ignorierte. Im Anschluss rief sie die echte Polizei, die sie für Ihr souveränes Verhalten ausdrücklich gelobt hat.
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