07.08.2014 | 13:02 Uhr
Rotenburg (ots) – Fahrraddiebe kommen oft von auswärts
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Rotenburg. Seit 2007 ist die Zahl der Fahrraddiebstähle in Niedersachsen erstmals wieder angestiegen. Ein möglicher Erklärungsansatz des Landeskriminalamtes, das die Zahlen Anfang der Woche präsentierte, ist das milde Wetter in den Wintermonaten. Das scheint durchaus einleuchtend, denn nur wenn Fahrrad gefahren wird, können die Zweiräder auch gestohlen werden. Eine weitere Erklärung für diese Entwicklung liefern den Rotenburger Experten für Fahrradiebstahl reisende Tätergruppen. Hinter vielen dieser Taten steckt nach Erkenntnissen der hiesigen Ermittler eine organisierte, kriminelle Struktur. In Kleintransportern mit auswärtigen und ausländischen Kennzeichen fahren die Diebe gezielt Wohngebiete zu Sammelterminen, wie Sperrmüll und Altkleidersammlungen, an. Ist die Luft rein, betreten die Täter die Grundstücke und verfrachten die Fahrräder aus den Carports und unverschlossenen Garagen in die Laderäume der Transporter. Nacht für Nacht sind sind die Diebe unterwegs und grasen ganze Wohngebiete ab bis die Laderäume voll sind. Hinter den Tätern verbergen sich nicht selten angeheuerte Kleinkriminelle, die für jedes erbeutete Rad im Anschluss an die Diebestour zehn Euro auf die Hand ausgezahlt bekommen. Die weitere Vermarktung der Räder erfolgt durch die Drahtzieher.
Die Rotenburger Polizei begegnet diesem Kriminalitätsphänomen seit Jahren mit ihrer „Arbeitsgruppe Sattel“ unter Leitung von Kriminaloberkommissar Karsten Wittke. Mit zahlreichen Fahrradkontrollen im Netzwerk mit benachbarten Polizeidienststellen erzielten die Beamten in den vergangenen Jahren einige Erfolge. Die Fahrraddiebstähle im Landkreis wurden gesenkt, die Aufklärungquote der Taten erhöht.
„Wir möchten die Bevölkerung vor den reisenden Tätergruppen warnen“, so Polizeisprecher Heiner van der Werp. „Stellen Sie Ihre Fahrräder gerade zum Sperrmüll und ähnlichen Terminen nicht sichtbar in den Carports ab und schauen Sie auch mal auf dem Nachbargrundstück nach dem Rechten! Scheuen Sie sich nicht und rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei!“
Dass die Kontrollen der Ermittler nicht selten Früchte trägt, zeigt sich an einem aktuellen Fall. Ende Juni lief den Beamten in der Rotenburger Innenstadt ein amtsbekannter Fahrraddieb über den Weg. An seiner Seite war ein 16-jähriger Bremer, der ein auffälliges Mountainbike fuhr. Das Bauchgefühl der Ermittler schlug Alarm. Eine Abfrage im Polizeisystem bestätigte, dass das Rad 2012 in Buchholz gestohlen worden war. Nur mit der Benachrichtigung des geschädigten Fahrreigentümers wollte es nicht so recht klappen. Das lang daran, dass er mit seiner Familie für über ein Jahr in den USA weilte. Als er jetzt zurückkehrte, konnte ihm Karsten Wittke sein gestohlenes Rad zurückgegeben.
Bild 1: gestohlene Fahrräder im Laderaum eines Transporters
Bild 2: Karsten Wittke gibt das gestohlene Mountainbike an den Eigentümer zurück
Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Rotenburg Pressestelle Heiner van der Werp Telefon: 04261/947-104 E-Mail: pressestelle(at)pi-row.polizei.niedersachsen.de