Neue Polizeiuniform – Auch Unterfränkische Polizei nimmt am Trageversuch teil
UNTERFRANKEN. In der am Mittwoch vom Bayerischen Innenminister eingeläuteten Testphase werden auch Polizeibeamtinnen und –beamte aus Unterfranken die ausgewählten Dienstkleidungskonzepte aus Österreich und Baden-Württemberg erproben. Die 43 Teilnehmer verteilen sich über den ganzen Regierungsbezirk und verrichten ab dem 1. August ihren Dienst für acht Monate in den blauen Uniformen.
Trageversuchsteilnehmer des Polizeipräsidiums Unterfranken in blauer Uniform, flankiert vom Leiter des Sachgebiets für Organisation und Dienstbetrieb, Polizeidirektor Martin Wilhelm (in „grüner“ Uniform)
Bereits am Dienstag waren die Polizistinnen und Polizisten aus den drei Bereichen Mainfranken, Main-Rhön und Untermain bei der Bereitschaftspolizeiabteilung in Würzburg zusammengekommen, um ihre Uniform-Pakete entgegenzunehmen. Auch Kolleginnen und Kollegen aus Mittel- und Oberfranken sowie Kräfte der Bereitschaftspolizei wurden an diesem Tag eingekleidet. Mitglieder der Projektgruppe „Neue Dienstkleidung der Bayerischen Polizei“ hatten in der vorhergehenden Woche alle Vorbereitungen getroffen und jedem Teilnehmer seine persönliche Ausstattung in den passenden Größen zusammengestellt.
In den kommenden acht Monaten werden in Unterfranken nun insgesamt 43 Beamtinnen und Beamte die Uniformkollektionen der österreichischen Bundespolizei sowie der Landespolizei aus Baden-Württemberg erproben. Die beiden Modelle wurden in einem aufwändigen Vorauswahlverfahren zu Beginn des Jahres von 547 repräsentativ ausgewählten Schutzleuten auf die ersten Plätze gewählt, wobei das Modell aus Österreich klarer Sieger war. Im Zuge der damaligen Abstimmung konnten die Teilnehmer auch die Beratung von Arbeitsschutz-Beauftragten, Textilingenieuren und anderen Fachleuten in Anspruch nehmen.
Nun hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am Donnerstag in München den Startschuss für den acht Monate andauernden Trageversuch gegeben, indem er die erste Streife in blauer Uniform in die Münchner Fußgängerzone begleitete. Zusätzlich wurden Medienvertreter im Rahmen einer Pressekonferenz über die Modalitäten des Trageversuchs in Kenntnis gesetzt. Mit dem Test soll vor einer flächendeckenden Beschaffung geklärt werden, ob und wie die Uniformkonzepte optimiert werden müssen. Insbesondere die Kompatibilität zu bereits vorhandener Ausrüstung steht dabei auf dem Prüfstand.
Wie alle 500 bayerischen Trageversuchs-Teilnehmer werden auch die Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Mainfranken (19 Teilnehmer), Main-Rhön (15 Teilnehmer) und Untermain (neun Teilnehmer) alle zwei Monate einen umfangreichen Online-Fragebogen ausfüllen, der der Projektgruppe dabei hilft, mögliche Verbesserungen zeitgerecht vorzubereiten. Auch die Frage, inwieweit nützliche Details der baden-württembergischen Uniform auf das österreichische Modell übertragen werden können, soll in diesem Zusammenhang beantwortet werden. Zu diesem Zweck wurden bayernweit 50 der 500 Beamtinnen und Beamten zusätzlich zur österreichischen Uniform mit der baden-württembergischen Kollektion ausgerüstet. In Unterfranken sind es vier Uniformträger, die diese zweite Garnitur erhalten haben – und damit auch einen umfangreicheren Fragenkatalog beantworten müssen, weil sie beide Varianten testen.
Zusätzlich zu den Uniformteilen erprobt die Bayerische Polizei zeitgleich 160 neue Hüllen für die vorhandenen ballistischen Schutzwesten der Beamtinnen und Beamten. Diese Schutzwesten gehören in Bayern schon seit längerer Zeit zur persönlichen Ausstattung der Einsatzkräfte und werden in der Regel unter der Kleidung getragen. Der Test einer alternativen Lösung, die es erlaubt, die Weste auch über der Oberbekleidung zu tragen, wird in Unterfranken von 14 der Teilnehmer durchgeführt. Passend zu den Uniformen sind auch diese Funktionswesten in blau gehalten.