„Räuberpistole“ mit Folgen

„Räuberpistole“ mit Folgen

WEIßENSBERG, LKR. LINDAU(B). Die Kripo Lindau überführte einen jungen Mann, der den Beamten anfangs eine Räuberpistole auftischte um von seiner eigenen begangenen Straftat abzulenken.

Der Berufschüler aus dem Landkreis Starnberg saß am vergangenen Donnerstag (17. Juli 2014) gemeinsam mit drei weiteren Schülern im Zimmer einer Wohnung in Weißensberg, wo sie gemeinsam fern sahen und Bier tranken. Kurz vor 2 Uhr ging der 17-Jährige dann alleine zum Spazieren nach draußen und bemerkte, dass an der Haustüre eines Nachbarhauses der Schlüssel steckte. Dies nutzte der Jugendliche und betrat aus noch unbekannter Motivation das Haus. Darin befand sich allerdings ein Hund, der durch Bellen einen Hausbewohner auf den Eindringling aufmerksam machte, der dann zwar sofort das Haus verließ, vom Bewohner aber verfolgt und bald darauf eingeholt wurde. Dabei kam es zu einem Gerangel, bei dem der Jugendliche zwar leicht verletzt wurde, aber dennoch wegrennen konnte. Zwischenzeitlich wurde von der Hausbesitzerin die Lindauer Polizei alarmiert, die mehrere Streifenwagen zur Fahndung schickte.

Der junge Mann kehrte zurück zu seinen Bekannten und erzählte diesen, dass er soeben Opfer eines Raubüberfalls geworden ist. Der Täter hätte ihn dabei verletzt und versucht seinen Geldbeutel zu stehlen. Als er dies erzählt hatte, rief auch er bei der Polizei an.
Alle vier gingen dann zum Ort des vermeintlichen Überfalls, wo sie auf die zwischenzeitlich eingetroffene Polizeistreife trafen und seine Bekannten den Raubversuch nochmals meldeten. Der vermeintlich Überfallene entfernte sich aber angesichts seines schlechten Gewissens von der Polizei, ging zurück in seine Wohnung und wechselte dort die Bekleidung. Erst dann sprach er mit den Beamten über den angeblichen Überfall.

Durch den Kriminaldauerdienst wurden noch in der Nacht die Ermittlungen zu dem Eindringling, aber auch zu dem vermeintlichen Raubversuch aufgenommen und später durch das Fachkommissariat der Lindauer Kripo übernommen. Die Lindauer Ermittler konnten dann den tatsächlichen Ablauf der Geschehnisse ermitteln und konfrontierten den jungen Mann damit, der dann auch ein Geständnis ablegte und zugab, das Haus betreten und den Überfall vorgetäuscht zu haben.
Unter anderem wird nun wegen Vortäuschens einer Straftat gegen ihn ermittelt. Außerdem wird geprüft, ob der junge Mann die Kosten des Polizeieinsatzes tragen muss.
(PP Schwaben Süd/West, 13 Uhr, ce)

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Quelle: Bayerische Polizei