POL-K: 140416-5-K/BAB/GL Verhinderte Auswandererfamilie in bergischem Gewässer ausgesetzt

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16.04.2014 | 14:29 Uhr

POL-K: 140416-5-K/BAB/GL Verhinderte Auswandererfamilie in bergischem Gewässer ausgesetzt
   

Köln (ots) – Eine immerhin zehnköpfige, vaterlose Familie hat am Dienstagnachmittag (16. April) an der Bundesautobahn 4, Anschlussstelle Bensberg Polizei und Feuerwehr geraume Zeit in Atem gehalten. Nach vierstündigem Hin und Her wurde die gegenüber den Einsatzkräften äußerst unkooperativ – um nicht zu sagen ignorant – auftretende Mutter mitsamt ihrer ebensolchen Brut in Gewahrsam genommen.

Wobei die Hintergründe des ausgesprochen riskanten Verkehrsverhaltens der nicht ungepflegt erscheinenden, wiewohl offenbar wohnsitzlosen Großfamilie weiterhin unklar sind. Es steht zu hoffen, dass sie zumindest nicht in suizidaler Absicht unterwegs war. Möglicherweise des ruhelosen Daseins im Bergischen Land überdrüssig, hatte die verantwortungslose Mutter jedenfalls kurzerhand die Zöglinge unter ihre Fittiche genommen und sich per pedes in Richtung Domstadt aufgemacht. Nicht auszuschließen, dass sie mit ihrer kleinen, der Landessprache nicht mächtigen Schar ins westliche Ausland verduften wollte. Aber so weit kam es nicht.

Wann und wo auch immer der beschwerliche Fußmarsch seinen Anfang genommen hatte – an der A4 wurde er gegen 16.10 Uhr von alarmierten Polizeikräften jäh gestoppt. Denn unmittelbar zuvor hatte ein umsichtiger Autofahrer die Anschlussstelle in Fahrtrichtung Köln befahren. Und angesichts der sich ihm dort plötzlich darbietenden Notlage hatte der Mann geistesgegenwärtig den Notruf 110 gewählt: „Hier watschelt eine Entenfamilie die Auffahrt hoch!“

Der eintreffenden Streifenwagenbesatzung bot sich eine nur schwer kontrollierbare Situation: Entweder im strikten Entenmarsch, oder wahlweise kurz auffliegend und Haken schlagend, lief das possierliche Federvieh immer wieder quer über die Fahrbahn. Von den Beamten aufmerksam gemacht, mussten weitere Fahrzeugführer anhalten, um den quirligen Küken das Queren der Fahrbahn unfallfrei zu gewährleisten.

Vehement entzogen sich die verhuschten Unruhestifter jedoch mit spontan eingelegten Spurts dem Zugriff der Beamten. So schlug auch der Versuch, die kleine Bande mit lauter, deutlicher und inhaltlich hinreichend bestimmter Ansprache wieder die Auffahrt hinunterzutreiben, kläglich fehl. Zuletzt flüchtete sich die Entenfamilie unter vermeintlich schützende Brombeerhecken im von Fahrbahnen umgebenen sogenannten Sichtdreieck der Anschlussstelle. Neben der weiteren Verkehrsabsicherung kamen die Uniformierten nicht umhin, die in derlei Einsatzgeschehen eher bewanderten und ausgestatteten Kollegen der Berufsfeuerwehr Bergisch Gladbach hinzuzuziehen. Und „Berga“ erschien mit einem Tiertransportwagen auf dem Plan.

Gleichzeitig jedoch schlugen sich die – wiewohl für den Dschungelkampf gänzlich untrainierten – Beamten selbst in die Büsche und kämpften sich durch dichtes Unterholz bis zu den Flüchtigen durch. Nach und nach gelang es den nicht ganz freiwilligen Entenjägern, auch unter Hinzuziehung des Tierschutzvereins Kürten, die gefiederten Kleintiere zu schnappen.

Eingedenk ihrer biologischen Bestimmung als Wasservögel wurden die in Gewahrsam Genommenen dann vermittels Transportboxen der Tierschützer zu einem Weiher im beschaulichen Erholungsgebiet Brücker Hardt transferiert. Ein verantwortlicher Enterich war bis dahin keineswegs bei den Einsatzkräften vorstellig geworden.

Ohne ihre selbstlosen Retter auch nur eines geringschätzigen Blickes zu würdigen, fühlte sich die putzige Truppe im kühlen Nass wieder ganz in ihrem Element. In gänzlich wiedergefundener Contenance entschwamm die gefiederte Großfamilie gegen 20 Uhr seelenruhig und in Kiellinie. Allerdings augenscheinlich ziellos. Und so steht die nächste Verkehrsübertretung seitens dieser demonstrativ unbelehrbaren Vogelbande realistisch zu befürchten… (cg)

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Quelle: news aktuell / dpa